Die Niederlande sind, wie wohl jeder wissen dürfte
auch ein
Blumenland. Alle kennen
die "Tulpen aus Amsterdam" und so ist es eigentlich auch kein Wunder, dass hier
die größte Blumenauktion der Welt stattfindet. Genau gesagt ist das in Aalsmeer,
unweit von Amsterdam. Jeden Tag versteigert man dort ca. 18 Millionen Blumen und
bestimmt den Weltpreis für Blumen und Pflanzen. Das alles geschieht im größten
Handelsgebäude der Welt. Wollt Ihr euch diese Superlative einmal ansehen? Kein
Problem! Man kann sich die Versteigerung als Besucher von einer speziellen Galerie aus
in aller Ruhe ansehen. Allerdings sollte man an diesem Tag früh aufstehen, denn schon um
7.30 Uhr beginnt die Auktion und nach 9 Uhr ist so gut wie alles vorbei.
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Woher kommen eigentlich die Blumenzwiebeln?
Frühling - made in Holland
Mit großen Schritten naht die Pflanzzeit für die Frühjahrsblüher. Doch bevor wir sie
im Herbst in den Läden finden, haben sie schon eine lange Geschichte hinter sich. Zu 95
Prozent stammen die Blumenzwiebeln, die in Deutschland in den Handel kommen, aus den
Niederlanden. Das Hauptanbaugebiet liegt zwischen Haarlem und Leiden und wird in den
Niederlanden 'bollenstreek' genannt. Jedes Jahr im Herbst werden dort Millionen von
bollen, wie die Niederländer die Blumenzwiebeln nennen, gepflanzt - streng nach Sorte und
Farbe getrennt. Im Frühling, wenn dann die Blumenzwiebelfelder blühen, erkennt man schon
aus der Ferne die in allen Farben leuchtenden Farbteppiche, von denen sich jeder aus
Millionen Blütenköpfen zusammensetzt. Bei der verschwenderischen Blütenpracht könnte
man meinen, dieses optische Spektakel würde nur für Touristen inszeniert. Doch der
Eindruck täuscht. Diese Tulpen, Narzissen und Hyazinthen werden nicht als Schnittblumen
verkauft es geht den Gärtnern allein um die Blumenzwiebeln.
Blüte raubt der Zwiebel nur Kraft
Und damit alle Nährstoffe der Entwicklung der unterirdischen Tochterzwiebeln zu Gute
kommen und keine Kraft bei der Ausbildung der Samen verloren geht, entfernt man bei Tulpen
die Blüten noch bevor dieser Prozess stattfinden kann. Dazu fahren die Zwiebelgärtner
mit großen Maschinen über die Felder und trennen die Blütenköpfe mit scharfen
Schneidemessern vom Stiel. Der Nachwuchs, also die Tochterzwiebeln, werden Ende Juni aus
der Erde geholt und zum Trocknen in die Lagerschuppen gebracht. Beim Roden der
Blumenzwiebeln muss mit sehr viel Fingerspitzengefühl vorgegangen werden, damit die
Zwiebeln nicht verletzt werden. Denn beschädigte Zwiebeln sind sehr viel anfälliger
gegenüber Krankheiten als äußerlich intakte. Tulpenzwiebeln, die eine verkaufsfähige
Größe haben, werden getrocknet, geschält, nach Größe sortiert und einer bestimmten
Temperaturbehandlung unterzogen, bevor sie verpackt werden und in den Handel kommen.
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